Modell der Horten IX (Ho 229)

 

Nach dem Bau der Horten VII habe ich mich daran gesetzt, die IX zu realisieren, wegen der ich die VII ja ursprünglich gebaut habe...

Im Ranis war die IX schnell ausgelegt, ich wollte aber noch weiter gehen und habe sie auch im XFLR5 simuliert. Ich habe sie dann ähnlich wie die VII konstruiert, lediglich das Mittelstück ist durch die Impeller ganz anders geworden.

Bei der VII habe ich 2 CfK-Leisten als Holme genommen, die durch eine weitere Strebe abgestützt werden und wie ein großes "A" aussehen. Diese Leisten sind stehend eingeklebt und oben und unten gut mit Depron aufgefüttert, damit es möglichst viel dämpft und sich bei einer harten Landung nicht die CfK-Leiste durch das Depron bohrt. Bei der IX war das so nicht Möglich, da die Impellerröhren ein Mal längs durch den Flieger gehen und hier keine Querstreben Möglich sind. Also habe ich CfK-Querrippen vorgesehen, die entsprechend geformt sind sodass die Impeller auch daran befestigt werden können.

Diese CfK-Querrippen habe ich Wasserstrahlschneiden lassen, da mir ein manuelles Bearbeiten viel zu aufwändig erschien. Das Wasserstrahlschneiden hat gerade mal 20,- EUR gekostet, das war es mir Wert :-) Die Rippen sind aus 6mm Depron, das kann man wunderbar mit dem Cuttermesser bearbeiten. Die Auffütterungen und Verkastungen sind in der Mitte ebenfalls 6mm, außen 3mm. An der Hinterkante habe ich eine kleine 3mm "Stützstrebe" vorgesehen, weil die Hinterkanten der Rippen sehr labil sind.

Die fertig ausgeschnittenen Rippen und die wasserstrahlgeschnittenen CfK-Querrippen



Als erstes habe ich das Mittelstück aufgebaut. Die Abwicklung der Impellerkanäle habe ich erst mal auf Overhead-Folie ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Tesa zusammen geklebt, damit ich sehe ob alles soweit passt. Da die Folie sehr glatt ist, habe ich sie so gelassen und dann die Depronröhren darüber geklebt.

Das Mittelstück im Rohbau mit den Impellerkanälen aus Overheadfolie; die weiteren Teile an der Oberkante des Mittelstücks sind Versteifungen für die späteren Deckel, die hier nach dem Beplanken ausgeschnitten werden.



Die Impellerkanäle selber bereiteten mir etwas Kopfzerbrechen, wie soll man eine gerade Platte Depron rund bekommen? Auf der Oberseite habe ich breites Tesa aufgeklebt, das Ganze dann über eine Tischkante gezogen. Dadurch wir es schon mal runder. Das Ganze habe ich dann verklebt und in eine Vorrichtung gespannt, wo es genau ausgerichtet trocknen konnte. Das Ganze hat gut funktioniert:

Die eine Seite ist fertig, die andere Seite ist zum Teil fertig und zum Teil zum Trockenen in der Vorrichtung



Das Mittelstück habe ich anschließend vom Baubrett genommen und die weiteren Teile geschnitten sowie die Holme aus den Leisten mit dem Dremel bearbeitet. Die 10er CfK-Rohre hatten unsymmetrische Schlitze und auf der einen Seite einen schrägen Anschnitt, hier habe ich eine Abwicklung von dem Rohr generiert, ausgedruckt und auf das Rohr geklebt.
 

Anschließend wurde ein 1:1-Plan auf das Baubrett gepinnt und die Rippen um die Holme herum aufgebaut sowie die Depron-Verkastungen verklebt. Der Plan hilft dabei, die Teile zu positionieren, vor allem die Verkastungen und Hinterkanten-Versteifungen.

Der Rohbau auf dem Baubrett



Anschließend wurden "Servo-Plättchen" verbaut, die Servos eingesetzt, die Kabel verlegt, ein "Probelauf" durchgeführt und anschließend mit der Beplankung aus 3mm Depron begonnen. Diese besteht aus einem Teil für Ober- und Unterseite, welches von einer Rippe zur nächsten reicht. Die Nase wird dabei mit breitem Tesa beklebt, über eine Tischkante gezogen und zusätzlich noch eine Rille mit einer CD eingebracht. Dadurch lässt sich das Depron sehr gut um die Nase legen. Am Ende wird es angephast, sodass man sowohl Nasen- als auch Endleiste aus Depron erhält.

Rohbau mit Servos und innen beplankt



Die Beplankung wurde mit Nadeln und Tesa fixiert, verklebt wurde alles mit Belizell. Die Beplankung um die Impellerröhren bereiteten mir etwas Sorgen ob die so passen, durch die Abwicklung mit den verschnittenen Impellerröhren war das aber gar kein Problem.
 

So sieht das ganze dann beplankt aus:

Als nächstes werden die Übergänge zwischen den Beplankungen geglättet und gegebenenfalls mit Moltofill Leichtspachtel gespachtelt. Anschließend wird sie mit 49er Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, das gibt ihr dann die Stabilität.

Ich habe sie oben und unten fertig gespachtelt und geschliffen, anschließend Nasen- und Endleiste, welche ja nur aus Depron bestehen, mit Glasgewebeband verstärkt. Ich wollte das eigentlich dieses Mal weglassen (bei der VII habe ich die komplette Unterseite damit beklebt), fand aber dass diese Bereiche so sensibel sind, dass ich sie doch noch zusätzlich verstärkt habe.

Gespachtelt, geschliffen und Kanten mit Glasgewebeband verstärkt



Danach habe ich die Versorgungsklappen ausgeschnitten, durch das Depron haben die Versteifungsteile schön durchgeschienen wenn man es ins Licht gehalten hat, sodass man schön die richtige Stelle zum Schneiden gefunden hat.

Anschließend habe ich Regler, Empfänger und Akku vormontiert sowie eine Funktionskontrolle durchgeführt.

Danach die Ruder ausgeschnitten und die Schnittflächen entsprechend schön gerade geschliffen.

Oberseite

Unterseite, hier ist die IX extrem eben, wie ein Surfbrett, ohne Finnen...



Zu diesem Zeitpunkt wog alles zusammen inklusive 2100mAh 35C 3s LiPo 850g, nach der Beschichtung und Lackierung dürfte sie aber knapp ein Kilo wiegen.

Danach habe ich sie mit Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, hierbei habe ich an der Hinterseite nicht wie bei der H VII das Gewebe ca. 2 bis 3 cm umgeschlagen, sondern bis ans Ende geführt und dann den Rest abgeschnitten. Bei der VII hat sich das Gewebe hier aufgewölbt was nicht sehr toll aussieht... an der Vorderkante habe ich es knapp 3 cm überlappen lassen, das ging recht gut.

Anschließend wurden alle Klappen und Versorgungsluken wieder ausgeschnitten, die Klappen dann mit breitem Tesa anscharniert und die Anlenkungen montiert. Zuletzt habe ich dann noch eine "aerodynamisch optimierte" Wurfkufe gebaut wie ich sie erfolgreich bei meiner Me 262 von GWS sowie bei der H VII einsetze, außerdem kam die Finne aus dünnem Sperrholz hinten dran, verklebt mit Belizell.

Anschließend habe ich beschlossen, sie nicht zu werfen sondern eine Flitsche von EMC Vega zu benutzen, und zwar das "Bungeeset HLG". jetzt guckt anstelle der Wurfkufe da unten ein Häkchen raus...

Danach habe ich sie lackiert, dank des nahezu geruchsneutralen Acryllacks von ModelMaster konnte ich sie sogar in der warmen Wohnung trocknen lassen... dann noch ein paar Hoheitszeichen und was ich noch so im Fundus hatte drauf geklebt, und schon sieht das weiße Depron ganz ansehnlich aus :-)


Danach habe ich mal angefangen sie auszuwiegen, 120g Motorrad-Räder-Auswucht-Blei-Klebegewichte sind immer noch 10mm hinter dem angedachten Schwerpunkt... da hab ich mich bei der Vorauslegung aber mal ganz schön verhauen... :-(

 

Dann kam der große Moment, meine IX war zum ersten Mal ohne fersten Boden unter den Flächen :-)

Ich habe ja noch nie eine Flitsche benutzt, und dann auch noch ein Erstflug mit einem kritischen Modell... Meine Herrn hatte ich Herzklopfen...

Als erstes hab ich einen geeigneten Platz für den Erdanker meiner Flitsche gesucht. Am Besten mitten auf der Wiese, sodass ich sowohl links als auch rechts umdrehen kann. Dachte ich... Also, das Dingens eingedreht, mal dran gerissen, schwupps, kam wieder raus... huch?!? Recht nasses, loses Erdreich... Also, nochmal an einer anderen Stelle, diesmal kam ich recht früh an Geröll unter dem Haken... war aber nun deutlich stabiler... also, auf...

Ich hab die Flitsche erst mal vorsichtig ausgezogen, um zu sehen ob das alles so funktioniert. Nach etlichen Schritten, ich konnte den Ring kaum noch halten, war ich dann am Auto angelangt. Gut, das sollte gehen...

Also die IX ausgepackt, Akku rein, Servo-Test, Motor-Test, Timer eingestellt, Schwerpunkt nochmal gecheckt... ich hab vorher noch einen MPX RX-7-DR und den Unilog eingebaut, damit ich per Telemetrie über den Akkuzustand informiert bin, man weiß ja nie... also, Haken eingehängt und erst mal 10 Schritte ausgezogen... Herz pocht bis zum Hals... ich hab ja gesehen wie Uwe und Norbert beim Treffen im Spessart ihre Horten-Modelle an der Flitsche gestartet haben, also auf... losgelassen... sie bäumt sich leicht auf, ca. 1,5m Höhe, sackt gleich durch, gelandet... hm... wohl ein bisschen zu wenig ausgezogen... also mal 15 Schritte probiert... bäumt sich wieder leicht auf, stabilisiert sich aber sofort wieder, gleitet kurz, ca. 2m Höhe und 10m Flug... o.k., fühlt sich gut an... noch weiter ausziehen... diesmal 20 Schritte... jetzt war's schon besser, ca. 5m Höhe, gleitet, landet am Ende der Wiese... die ganze Zeit den Knüppel fast am Bauch... sollte ich vielleicht mal nachgeben... hm, also 25 Schritte... Höhe diesmal vielleicht so 7, 8m, gleitet wieder schön... shit, Wiese zu Ende, Acker da... schön weicher Matsch... oh mann... sieht die IX jetzt aus...

Zurück zum Auto, alte Tempos hab ich momentan wegen einer Erkältung genug in meinem "Mülleimer" (=Seitenablage...), also abwischen... und dann gleich mal 30 Schritte ausziehen... schwupps, hoch geht sie, wunderbar, gleich ne Linkskurve, zurück auf die schöne Wiese... in der Kurve verliert sie mächtig an Höhe (wie die VII als der Schwerpunkt noch viel zu weit vorne war), uiuiuiuiui, shit, wieder im Acker... wieder dicke Klumpen an den Schuhen und die IX wieder total versaut... wieder putzen... jetzt aber, das muss doch gehen... 35 Schritte... schwups, gute 10, 15m, gleich rum um die Kurve, jawohl, geht doch! Schön auf der Wiese gelandet, diesmal kein Dreck... ob 40 Schritte auch noch gehen? ausprobieren... soll ich die Motoren einschalten? Ich hab's schon mehrmals überlegt... aber nicht in der Kurve... und wenn sie von mir weg fliegt und dann was ist liegt sie wieder im Dreck... also, so hoch starten dass ich ne Kurve fliegen kann, und wenn sie auf dem Rückweg ist die Motoren langsam reinfahren... schwupps, hoch geht sie... diesmal so 15, 20m... gleich rum, oh Mann, wieder Höhenverlust, komm rum, komm, komm!!! 5m, 3m, 2m, sch****, reicht nicht mehr, gerade ausrichten, rein in den Dreck... Ach menno, das muss doch gehen! Flitschenhaken umsetzen, dass ich mehr Platz hab, denke ich noch als ich hin laufe... schon wieder Dreck überall... bei den Landungen hab ich schon gemerkt dass die Unterseiten der Impeller-Einlässe ein wenig leiden... diesmal waren recht große Erdklumpen Schuld dran, dass es nun gerissen ist... und die Finne ist auch auf der Hälfte abgerissen... Shit, also Schluss für heute...

Mann war das aufregend! Zum Schluss bin ich dann zur Entspannung noch ein paar Runden H VII geflogen... wunderschön, lange nicht mehr geflogen, ein paar Loopings, ein paar Rollen, ein paar tiefe Überflüge... wie schön wär's gewesen mit der IX... zu Hause angekommen dachte ich dann, war doch o.k., sie gleitet gut, wenn die Motoren an sind wird's besser... also erst mal putzen, reparieren, die Finne wird mit Glasgewebe noch verstärkt... beim nächsten Versuch hab ich dann schon wieder ein bisschen mehr Erfahrung mit Flitschen :-) Und, an die VII kommt auch noch ein Flitschenhaken, hab sie heute zwar zum ersten Mal mit laufenden Motoren gestartet, aber trotzdem ist ein Flitschenstart deutlich entspannter.

 

Beim nächsten Start nach der Reparatur habe ich dann doch mal die Impeller gestartet, nachdem das Seil frei war. Erst flog ich kurz geradeaus weiter, dann ging ich in eine Linkskurve. Da zeigte sie dann, was sie für ein Biest ist... sie flog irgendwie komisch, verlor wieder ganz schön Höhe - ich zog immer mehr am Höhenruder, gab weniger Roll, je mehr ich rollte desto komischer flog sie... ich habe versucht noch mehr Gas zu geben, hatte aber nicht das Gefühl dass sie stieg... sie fiel immer weiter, ich wollte sie nur noch zurück holen, alles andere war mir dann egal... sie kam ziemlich weit von mir entfernt in Richtung Boden, ich habe sie nur noch gerade ausgerichtet, dann ging sie unter die Sichtlinie der Wiese... ich sah nur noch wie sie ein Rad schlug, dann hörte ich ein dumpfes "bopp-bopp-bopp"... MIST!!! :-(

Als ich an der Stelle ankam, sah ich dass sie in einem frisch gepflügten Acker aufkam... die Dreckbollen waren locker 30 bis 40cm hoch... ich staunte nicht schlecht als ich sah, dass sie noch am Stück war... die Stelle war nicht weit von der Wiese weg, sodass meine Schuhe dieses Mal nicht so dreckig wurden... die Flügel sind beide bei dem "Rad schlagen" etwas angeknickt, das Depron ist aber so flexibel, dass wohl alles noch heil ist innerlich... ich habe sie wieder gerde gezogen, der Holm scheint o.k. zu sein, die Flächen sind jedenfalls nach wie vor belastbar... Schwein gehabt... lediglich ein Ruderhorn war gebrochen...

Ich habe das Gefühl, dass der Schwerpunkt viiiiel zu weit vorne ist... die Bereiche der Impellerkanäle gehen ja in die Berechnung des Stabilitätsmaßes als "normales Flügelstück" mit ein, dieser Bereich erzeugt aber keinerlei Auftrieb sodass der Schwerpunkt eigentlich etwas weiter hinten sein dürfte...

 

Im nächsten Schritt habe ich den Schwerpunkt von 190mm auf 195mm zurück verlegt, außerdem habe ich nun alle 4 Klappen symmetrisch ausgeschlagen, was man allerdings im Flug kaum gemerkt hat... was ich aber deutlich gemerkt habe war, dass sie jetzt im Geradeausflug steigt, jippie... Naja, nur in der Kurve halt nicht... genauso wie vorher... nur dass sie jetzt nicht mehr so "wackelig" war in der Kurve... ich hab's diesmal geschafft eine komplette Kurve zu fliegen, allerdings sehr weiträumig, denn je größer der Rollwinkel, desto stärker ging's bergab... dazwischen ein wenig geradeaus zu fliegen und Höhe zu machen hat zwar geholfen, sie entfernte sich aber dadurch recht schnell von mir...

Naja, dann kam die Pferdekoppel mit ein paar Bäumen... ich dachte ich bin schon längst dahinter, da war ein - wie kann es anders sein - frisch gepflügter Acker, war ich aber nicht... sie flog direkt in die Pferdekoppel... ich hab sie nur noch gerade ausgerichtet und gehofft dass sie sanft aufkommt... das Geräusch ließ allerdings anderes erahnen...

Sie steckte zwischen Gestrüpp und einem Wellblechdach... das Wellblechdach war stärker als das Depron, jetzt ist der Flügel vollends abgeknickt und auch gerissen...

Und die Moral von der Geschicht, schalte ein Deine Motoren ein so schnell nicht... zumindest bei einem Flieger der nicht richtig um die Kurve kommt, sonst entfernt er sich schneller von einem als einem lieb ist... Das zurück holen des Schwerpunkts war jedenfalls richtig, sie stieg nun, was sie vorher nicht getan hat... Möglicherweise erzeugen die Ruder einen so großen Widerstand, dass ich erst mal nur die äußeren benutzen sollte... das wird jetzt auch mein nächster Versuch sein, Schwerpunkt nochmal ein paar mm zurück (mir schwebt so 197, 198mm vor) und dann nur die äußeren Ruder benutzen...

Die IX musste dann erst mal repariert werden, genau in dem Rippenfeld wo die Ruder beginnen ist das Depron gerissen... der Holm ist o.k. Ich habe schon angefangen eine neue Version zu konstruieren, die Impeller rutschen 30mm nach vorne und ca. 20mm vor der Ruderkante kommt nochmal ein kleiner, 3mm hoher und 1mm breiter Hilfsholm rein, um den Flügel in dem Bereich steifer zu machen... da ist er mir abgeknickt, das ist das schwächste Stück im Flügel... das wird dann aber ne komplette Neukonstruktion.. falls ich sie nochmal bauen sollte...

 

Nach der Reparatur bin ich dann gleich wieder geflogen. Ganze 3 Minuten am Stück ist sie oben geblieben, ein Mal ist sie wieder außer Sichtweite in der Pferdekoppel gelandet :-(  zwei mal planmäßig vor mir :-)

Aber der Reihe nach... ich hatte den Schwerpunkt nochmal nach hinten verschoben und die Mischungen der Klappen geändert, Querruder jetzt nur noch die äußeren Klappen, Höhe die äußeren und inneren gleichzeitig. Die Schubrohrverlängerungen hatte ich vorher aus Folie hergestellt, nun habe ich welche aus Klorollen gemacht in der Hoffnung dass die vielleicht stabiler sind als die Folienteile.

Ich habe mir vorgenommen, die Motoren nur einzuschalten, wenn sie auch wirklich gut fliegt, nicht dass ich wieder ne Außenlandung in der Pferdekoppel machen muss... Nach dem ersten Start und der ersten Kurve war sie noch so hoch, dass ich es gewagt habe, die Motoren einzuschalten. Sie hat dann im Geradeausflug auch deutlich Höhe gemacht woraufhin ich dann noch mehrere Kurven im Anschluss geflogen bin. Dann ist sie komischerweise wieder gesunken, ich hab die Motorleistung mal verringert und mal vergrößert, mit mäßigem Erfolg. Letztendlich war sie dann in der Nähe der Pferdekoppel wieder so tief dass ich sie mal wieder gerade ausgerichtet und die Motoren ausgeschaltet habe... gefunden habe ich sie am Stück mit ohne Beschädigungen... nochmal gut gegangen... in Zukunft werde ich sämtliche Flüge die auch nur in die Richtung dieser Koppel gehen meiden...

Beim nächsten Start nochmal ein bisschen Gewicht raus und mit dem selben Akku nochmal hoch... vorher musste ich aber noch eine Entscheidung treffen, denn die eine Klorolle war ein wenig nass geworden und löste sich teilweise auf... was tun? Ohne fliegen? Uwe's fliegt ja auch ohne, Thomas' seine auch... also ab damit und hoch mit ihr... vorsichtig um die Kurve, vorsichtig Impeller einschalten, alles ist gut... jetzt flog sie wieder ein bisschen besser, in der Kurve nicht mehr so viel Höhenverlust, im Geradeausflug auch gut. Ich habe versucht ein wenig mit der Motorleistung zu spielen und mal mehr und mal weniger Roll zu geben in der Kurve... sie hat die Angewohnheit bei zu viel Roll langsam zu werden, Höhe zu verlieren und sich wieder neutral auszurichten... im Geradeausflug war sie bei leichtem Wind auf Roll und Gier etwas schwammig... in der Kurve schob sie deutlich nach außen... ich muss mal ne Kamera drauf machen... plötzlich bekam ich von der Telemtrie eine Unterpannungswarnung, sie nahm auch kaum noch Gas an, erreichte auch nur noch 40A und die Akkuspannug sank dabei auf bedrohliche 3V... also gleich reinlanden...

Die anschließende Landung war die erste, die an einem gewollten Punkt nicht weit weg von mir zustande kam :-)

Nochmal ein Akku rein und nochmal ein wenig Gewicht raus genommen... der anschließende Flug ging über 3 Minuten und ich hatte dieses Mal keine ernsthaften Probleme, die Höhe zu halten bzw. Höhe zu machen... in den Kurven verlor sie zwar immer noch ein wenig Höhe, aber nur noch wenig... wenn ich die Impeller zu hoch drehen lasse, kommt so ein seltsames, fiependes Geräusch, als würde etwas mit hoher Frequenz schwingen... manchmal macht sie richtig gut Höhe, manchmal sackt sie richtig durch... ich habe das Gefühl dass ich nicht zu viel Höhenruder geben darf, sonst geht sie runter... genauso scheint es mit dem Gas zu sein, nicht zu viel Gas und nicht zu viel Höhenruder und sie steigt besser... komisch irgendwie... plötzlich wieder dieses komische fiepende Geräusch, Gas zurück, noch eine Runde, Kurve, Gegenanflug... ich hab Schiss und lande... genau da, wo ich wollte :-)

Puh, hab ich geschwitzt... aber endlich fliegt sie mal einigermaßen... die Akkus scheinen irgendwie nicht genug Power zu haben (2100mAh 3s 35C)... der Antrieb ist irgendwie ein bisschen seltsam, kommt nicht mehr auf die Stromaufnahme (60A) die ich mal gemessen habe und macht seltsame Geräusche... mit dem Schwerpunkt bin ich jetzt bei 198, ich habe irgendwie Angst dass es bei noch weiter hinten liegendem SP instabil wird, weil sie jetzt schon auf Roll und Gier etwas "wackelig" im Geradeausflug ist... So richtig gut fliegt sie nicht, aber sie bleibt jetzt zumindest mal oben...

 

Ein paar Wochenenden später bin ich mal 2x 6 Minuten mit ihr in der Luft gewesen und konnte sie sogar mal richtig austrimmen :-)

Erst hab ich den Schwerpunkt auf 200mm zurück versetzt (gestartet bin ich damals mit 190mm :-( ). Der erste Flug war dann auch ganz o.k., wenn sie auch in der Kurve immer noch ein wenig durchgesackt ist, hat sie im Geradeausflug auch mal schön Höhe gemacht... da die Akkus noch recht neu sind (deshalb sind sie auch so eingebrochen...), hab ich sie mal so 20A ziehen lassen, dank M-Link kann man das schön einstellen :-)

Vor dem 2. Akku dann noch mal ein Bleigewicht rausgenommen und wieder hoch damit. Jetzt flog sie gut, in der Kurve kann man die Höhe durch Ziehen halten, vorausgesetzt man kurvt nicht zu stark ein... wenn man sie zu steil in die Kurve legt, wird sie irgendwie "weich" und verliert wieder Höhe... im Geradeausflug nun völlig unkritisch und schön Höhe haltend.

Es war etwas windig am Samstag, auf Seitenwind hat sie mit Gier-Roll-Schaukeln reagiert, was etwas hässlich anzusehen war und das Herz eben mal etwas schneller schlagen lassen hat.. man gewöhnt sich aber dran... nach dem 2. Akku hab ich mal meine KeyCam aus dem Gehäuse genommen (damit sie möglichst wenig Luftwiderstand erzeugt) und oben drauf gepappt, leider kam ich aber am Wochenende nicht mehr zum Fliegen... der Akku wird auch schön warm, obwohl ich nur 20A Dauer gezogen habe... muss wohl doch noch eine kleine Belüftungsöffnung rein... Temperatursensor ist jedenfalls auch schon mal montiert ;)

 

ja, mein Schwerpunkt schien definitiv viel zu weit vorne zu sein... sie fliegt jetzt ganz gut, fast so wie die VII - mal davon abgesehen dass sie auf Roll unruhiger und viel schneller ist. Sie wiegt nun 1220g, der Schwerpunkt ist bei 202mm was einem Stabilitätsmaß von 10,5% entspricht. Ich bin wieder mit ca. 20A geflogen, der Akku wird dabei am Ende des Fluges ca. 55°C warm... suboptimal, ich sollte eine Belüftungsöffnung anbringen... wenn mal mehr Strom fließt wird der ja noch wärmer... den Akku habe ich auch etwas suboptimal gewählt, er hat eigentlich zu wenig Kapazität... ich bin heute 4 Minuten geflogen und hatte noch 20% Restkapazität, die Zellenspannung war bei 23A gerade mal noch bei 3,25V pro Zelle... ich hätte ruhig einen mit größerer Kapazität nehmen können... ich muss mal gucken was da noch rein passt...

Beim nächsten Flug habe ich mit meiner Keycam ein Onboardvideo gemacht, die Keycam hab ich aus dem Gehäuse ausgebaut und in einen Schrumpfschlauch gepackt, dass sie möglichst wenig Luftwiderstand erzeugt, außerdem habe ich sie recht weit hinten montiert. Ich habe mal ein Bild davon sowie ein Bild des Logs angehängt, das Video hab ich bei rcmovie hochgeladen:


http://www.rcmovie.de/video/439688e0c3626d39d3ef

Ich habe als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe festgestellt, dass sie sich ganz schön weit in die Kurve neigt... das war mir vom Boden aus gar nicht bewusst dass sie so weit rollt... da ist es ja kein Wunder dass die bei zu viel Roll mit Höhenverlust reagiert...

Das war jetzt der erste Flug ohne großartig schlotternde Knie, ich bin - wie man in dem Video manchmal sehen kann - weiiit weg von der Pferdekoppel geblieben... außerdem war es auch noch ein bisschen windig, weshalb ich doch erst mal nur so ein paar Platzrunden gedreht habe... mehr habe ich mich einfach noch nicht getraut... sie fliegt jetzt von mal zu mal besser, den Schwerpunkt werde ich jetzt mal so lassen und einfach mal ein bisschen mit ihr fliegen... die Akkus sollte ich mal noch ein bisschen "einfliegen" in der Hoffnung dass sie dann doch ein wenig mehr Strom liefern... mal sehen...

Ein paar Wochenenden später bin ich meine IX mal wieder geflogen, diesmal mit 2 neuen Akkus (1x LeoLipo 2500 30C 3s, 1x Testweise einen 2500 40C 3s). Spannungslage ist nun deutlich besser... Sie flog soweit sehr gutmütig, in größerer Höhe habe ich auch mal ein bisschen mehr Gas gegeben... bisher bin ich immer so mit ca. 20A dahin gedümpelt, nun hat sie dann doch mal 35 - 40A gezogen... immer gaaanz langsam Gas gegeben... als ich dann mal recht viel Gas stehen hatte (die wird ganz schön schnell...) , hat sie plötzlich ein wenig auf Gier geschaukelt, da hab ich dann ganz schnell das Gas wieder raus genommen... momentan fliege ich Querrduer nur auf den äußeren Klappen, Höhe alle 4 Klappen... das funktioniert ganz gut, sie giert nicht merklich beim Einlenken in die Kurve... Querruder- und Höhenruderwirkung empfinde ich auch als ausreichend... danach bin ich dann noch die VII geflogen, die ist gegen die IX richtig langweilig geworden :-) Mit der IX traue ich mich aber nicht, Rollen und Loopings zu fliegen, was mit der VII ohne Probleme Möglich ist...

Die Overhead-Folien-Auskleidung an der Innenseite der Impellerkanäle war keine so gute Idee... im Druckbereich hinter dem Impeller gibt's keine Probleme, im Saugbereich hat's mir bei einem Flug ein Stück des Folien-Kanals abgerissen, der schliff dann fröhlich am Spinner des Impellers... ich bin gleich wieder gelandet und hab das Zeug raus gemacht... abends hab ich dann die Einläufe mit Epoxy verstärkt, da das Depron hier doch ein wenig labil ist... vielleicht wär's auch besser, die Einläufe noch ein wenig dicker und runder zu gestalten, ich glaube nicht dass so schmale, doch recht spitze Kanten da vorne besonders gut sind...

 

An einem weiteren Wochenende bin ich dann sage und Schreibe 4 Akkus mit der IX geflogen...

Ich habe mich auch endlich mal getraut, Vollgas zu fliegen... das war so schön und hat so Spaß gemacht, dass ich ganz vergessen habe den Gashebel wieder zurück zu nehmen... nach 3 Minuten hat mich die Telemetrie vor einem leer werdenden Akku gewarnt (2500 mAh 3s 30 und 40C) und zur Landung ermahnt... 45A gehen im Speedflug durch... der Akku wird dabei ca. 50°C warm... irgendeine haarige Flugsituation oder ein instabiles Verhalten gab es bei keinem der 4 Speedflüge.. Spaß hat's gemacht :-)
Die H VII die ich danach geflogen habe war dagegen fast schon ne lahme Gurke... aber damit kann man fast 8 Minuten mit nem 2100er 3s Lipo fliegen...

 

Das war es erst mal mit dem Bau und der Flugerprobung meiner H IX... es wird sicherlich wieder weiter gehen, ich will die Ruder-Mischungen nochmal ausprobieren, aber neu berechnet mit dem richtigen Schwerpunkt, und einfach mal ein bisschen Fliegen, Spaß mit ihr haben und sie besser kennen lernen...