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Nach dem Bau der Horten VII habe ich mich daran gesetzt, die IX zu
realisieren, wegen der ich die VII ja ursprünglich gebaut habe...
Im Ranis war die IX schnell ausgelegt, ich wollte aber noch weiter gehen und
habe sie auch im XFLR5 simuliert. Ich habe sie dann ähnlich wie die VII
konstruiert, lediglich das Mittelstück ist durch die Impeller ganz anders
geworden.
Bei der VII habe ich 2 CfK-Leisten als Holme genommen, die durch eine weitere
Strebe abgestützt werden und wie ein großes "A" aussehen. Diese Leisten sind
stehend eingeklebt und oben und unten gut mit Depron aufgefüttert, damit es
möglichst viel dämpft und sich bei einer harten Landung nicht die CfK-Leiste
durch das Depron bohrt. Bei der IX war das so nicht Möglich, da die
Impellerröhren ein Mal längs durch den Flieger gehen und hier keine Querstreben
Möglich sind. Also habe ich CfK-Querrippen vorgesehen, die entsprechend geformt
sind sodass die Impeller auch daran befestigt werden können.
Diese CfK-Querrippen habe ich Wasserstrahlschneiden lassen, da mir ein manuelles
Bearbeiten viel zu aufwändig erschien. Das Wasserstrahlschneiden hat gerade mal
20,- EUR gekostet, das war es mir Wert :-) Die Rippen sind aus 6mm Depron, das
kann man wunderbar mit dem Cuttermesser bearbeiten. Die Auffütterungen und
Verkastungen sind in der Mitte ebenfalls 6mm, außen 3mm. An der Hinterkante habe
ich eine kleine 3mm "Stützstrebe" vorgesehen, weil die Hinterkanten der Rippen
sehr labil sind.

Die
fertig ausgeschnittenen Rippen und die wasserstrahlgeschnittenen CfK-Querrippen
Als erstes habe ich das Mittelstück aufgebaut. Die Abwicklung der Impellerkanäle
habe ich erst mal auf Overhead-Folie ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Tesa
zusammen geklebt, damit ich sehe ob alles soweit passt. Da die Folie sehr glatt
ist, habe ich sie so gelassen und dann die Depronröhren darüber geklebt.
 Das
Mittelstück im Rohbau mit den Impellerkanälen aus Overheadfolie; die weiteren
Teile an der Oberkante des Mittelstücks sind Versteifungen für die späteren
Deckel, die hier nach dem Beplanken ausgeschnitten werden.
Die Impellerkanäle selber bereiteten mir etwas Kopfzerbrechen, wie soll man eine
gerade Platte Depron rund bekommen? Auf der Oberseite habe ich breites Tesa
aufgeklebt, das Ganze dann über eine Tischkante gezogen. Dadurch wir es schon
mal runder. Das Ganze habe ich dann verklebt und in eine Vorrichtung gespannt,
wo es genau ausgerichtet trocknen konnte. Das Ganze hat gut funktioniert:

 Die eine
Seite ist fertig, die andere Seite ist zum Teil fertig und zum Teil zum
Trockenen in der Vorrichtung
Das Mittelstück habe ich anschließend vom Baubrett genommen und die weiteren
Teile geschnitten sowie die Holme aus den Leisten mit dem Dremel bearbeitet. Die
10er CfK-Rohre hatten unsymmetrische Schlitze und auf der einen Seite einen
schrägen Anschnitt, hier habe ich eine Abwicklung von dem Rohr generiert,
ausgedruckt und auf das Rohr geklebt.

Anschließend wurde ein 1:1-Plan auf das Baubrett gepinnt und die Rippen um die
Holme herum aufgebaut sowie die Depron-Verkastungen verklebt. Der Plan hilft
dabei, die Teile zu positionieren, vor allem die Verkastungen und
Hinterkanten-Versteifungen.
 Der Rohbau
auf dem Baubrett
Anschließend wurden "Servo-Plättchen" verbaut, die Servos eingesetzt, die Kabel
verlegt, ein "Probelauf" durchgeführt und anschließend mit der Beplankung aus
3mm Depron begonnen. Diese besteht aus einem Teil für Ober- und Unterseite,
welches von einer Rippe zur nächsten reicht. Die Nase wird dabei mit breitem
Tesa beklebt, über eine Tischkante gezogen und zusätzlich noch eine Rille mit
einer CD eingebracht. Dadurch lässt sich das Depron sehr gut um die Nase legen.
Am Ende wird es angephast, sodass man sowohl Nasen- als auch Endleiste aus
Depron erhält.
 Rohbau mit
Servos und innen beplankt
Die Beplankung wurde mit Nadeln und Tesa fixiert, verklebt wurde alles mit
Belizell. Die Beplankung um die Impellerröhren bereiteten mir etwas Sorgen ob
die so passen, durch die Abwicklung mit den verschnittenen Impellerröhren war
das aber gar kein Problem.
So sieht das ganze dann beplankt aus:
 Als
nächstes werden die Übergänge zwischen den Beplankungen geglättet und
gegebenenfalls mit Moltofill Leichtspachtel gespachtelt. Anschließend wird sie
mit 49er Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, das gibt ihr dann die
Stabilität.

Ich habe sie oben und unten fertig gespachtelt und geschliffen, anschließend
Nasen- und Endleiste, welche ja nur aus Depron bestehen, mit Glasgewebeband
verstärkt. Ich wollte das eigentlich dieses Mal weglassen (bei der VII habe ich
die komplette Unterseite damit beklebt), fand aber dass diese Bereiche so
sensibel sind, dass ich sie doch noch zusätzlich verstärkt habe.

Gespachtelt, geschliffen und Kanten mit Glasgewebeband verstärkt
Danach habe ich die Versorgungsklappen ausgeschnitten, durch das Depron haben
die Versteifungsteile schön durchgeschienen wenn man es ins Licht gehalten hat,
sodass man schön die richtige Stelle zum Schneiden gefunden hat.

Anschließend habe ich Regler, Empfänger und Akku vormontiert sowie eine
Funktionskontrolle durchgeführt.
 Danach die
Ruder ausgeschnitten und die Schnittflächen entsprechend schön gerade
geschliffen.
 Oberseite

Unterseite, hier ist die IX extrem eben, wie ein Surfbrett, ohne Finnen...
Zu diesem Zeitpunkt wog alles zusammen inklusive 2100mAh 35C 3s LiPo 850g, nach
der Beschichtung und Lackierung dürfte sie aber knapp ein Kilo wiegen. Danach
habe ich sie mit Glasgewebe und Parkettlack beschichtet, hierbei habe ich an der
Hinterseite nicht wie bei der H VII das Gewebe ca. 2 bis 3 cm umgeschlagen,
sondern bis ans Ende geführt und dann den Rest abgeschnitten. Bei der VII hat
sich das Gewebe hier aufgewölbt was nicht sehr toll aussieht... an der
Vorderkante habe ich es knapp 3 cm überlappen lassen, das ging recht gut.

Anschließend wurden alle Klappen und Versorgungsluken wieder ausgeschnitten, die
Klappen dann mit breitem Tesa anscharniert und die Anlenkungen montiert. Zuletzt
habe ich dann noch eine "aerodynamisch optimierte" Wurfkufe gebaut wie ich sie
erfolgreich bei meiner Me 262 von GWS sowie bei der H VII einsetze, außerdem kam
die Finne aus dünnem Sperrholz hinten dran, verklebt mit Belizell.



Anschließend habe ich beschlossen, sie nicht zu werfen sondern eine Flitsche von
EMC Vega zu benutzen, und zwar das "Bungeeset
HLG". jetzt guckt anstelle der Wurfkufe da unten ein Häkchen raus...
 Danach
habe ich sie lackiert, dank des nahezu geruchsneutralen Acryllacks von
ModelMaster konnte ich sie sogar in der warmen Wohnung trocknen lassen... dann
noch ein paar Hoheitszeichen und was ich noch so im Fundus hatte drauf geklebt,
und schon sieht das weiße Depron ganz ansehnlich aus :-)
Danach habe ich mal angefangen sie auszuwiegen, 120g
Motorrad-Räder-Auswucht-Blei-Klebegewichte sind immer noch 10mm hinter dem
angedachten Schwerpunkt... da hab ich mich bei der Vorauslegung aber mal ganz
schön verhauen... :-(



Dann kam der große Moment, meine IX war zum ersten Mal ohne fersten Boden unter
den Flächen :-)
Ich habe ja noch nie eine Flitsche benutzt, und dann auch noch ein Erstflug mit
einem kritischen Modell... Meine Herrn hatte ich Herzklopfen...
Als erstes hab ich einen geeigneten Platz für den Erdanker meiner Flitsche
gesucht. Am Besten mitten auf der Wiese, sodass ich sowohl links als auch rechts
umdrehen kann. Dachte ich... Also, das Dingens eingedreht, mal dran gerissen,
schwupps, kam wieder raus... huch?!? Recht nasses, loses Erdreich... Also,
nochmal an einer anderen Stelle, diesmal kam ich recht früh an Geröll unter dem
Haken... war aber nun deutlich stabiler... also, auf...
Ich hab die Flitsche erst mal vorsichtig ausgezogen, um zu sehen ob das alles so
funktioniert. Nach etlichen Schritten, ich konnte den Ring kaum noch halten, war
ich dann am Auto angelangt. Gut, das sollte gehen...
Also die IX ausgepackt, Akku rein, Servo-Test, Motor-Test, Timer eingestellt,
Schwerpunkt nochmal gecheckt... ich hab vorher noch einen MPX RX-7-DR und den
Unilog eingebaut, damit ich per Telemetrie über den Akkuzustand informiert bin,
man weiß ja nie... also, Haken eingehängt und erst mal 10 Schritte ausgezogen...
Herz pocht bis zum Hals... ich hab ja gesehen wie Uwe und Norbert beim Treffen
im Spessart ihre Horten-Modelle an der Flitsche gestartet haben, also auf...
losgelassen... sie bäumt sich leicht auf, ca. 1,5m Höhe, sackt gleich durch,
gelandet... hm... wohl ein bisschen zu wenig ausgezogen... also mal 15 Schritte
probiert... bäumt sich wieder leicht auf, stabilisiert sich aber sofort wieder,
gleitet kurz, ca. 2m Höhe und 10m Flug... o.k., fühlt sich gut an... noch weiter
ausziehen... diesmal 20 Schritte... jetzt war's schon besser, ca. 5m Höhe,
gleitet, landet am Ende der Wiese... die ganze Zeit den Knüppel fast am Bauch...
sollte ich vielleicht mal nachgeben... hm, also 25 Schritte... Höhe diesmal
vielleicht so 7, 8m, gleitet wieder schön... shit, Wiese zu Ende, Acker da...
schön weicher Matsch... oh mann... sieht die IX jetzt aus...

Zurück zum Auto, alte Tempos hab ich momentan wegen einer Erkältung genug in
meinem "Mülleimer" (=Seitenablage...), also abwischen... und dann gleich mal 30
Schritte ausziehen... schwupps, hoch geht sie, wunderbar, gleich ne Linkskurve,
zurück auf die schöne Wiese... in der Kurve verliert sie mächtig an Höhe (wie
die VII als der Schwerpunkt noch viel zu weit vorne war), uiuiuiuiui, shit,
wieder im Acker... wieder dicke Klumpen an den Schuhen und die IX wieder total
versaut... wieder putzen... jetzt aber, das muss doch gehen... 35 Schritte...
schwups, gute 10, 15m, gleich rum um die Kurve, jawohl, geht doch! Schön auf der
Wiese gelandet, diesmal kein Dreck... ob 40 Schritte auch noch gehen?
ausprobieren... soll ich die Motoren einschalten? Ich hab's schon mehrmals
überlegt... aber nicht in der Kurve... und wenn sie von mir weg fliegt und dann
was ist liegt sie wieder im Dreck... also, so hoch starten dass ich ne Kurve
fliegen kann, und wenn sie auf dem Rückweg ist die Motoren langsam reinfahren...
schwupps, hoch geht sie... diesmal so 15, 20m... gleich rum, oh Mann, wieder
Höhenverlust, komm rum, komm, komm!!! 5m, 3m, 2m, sch****, reicht nicht mehr,
gerade ausrichten, rein in den Dreck... Ach menno, das muss doch gehen!
Flitschenhaken umsetzen, dass ich mehr Platz hab, denke ich noch als ich hin
laufe... schon wieder Dreck überall... bei den Landungen hab ich schon gemerkt
dass die Unterseiten der Impeller-Einlässe ein wenig leiden... diesmal waren
recht große Erdklumpen Schuld dran, dass es nun gerissen ist... und die Finne
ist auch auf der Hälfte abgerissen... Shit, also Schluss für heute...
Mann war das aufregend! Zum Schluss bin ich dann zur Entspannung noch ein paar
Runden H VII geflogen... wunderschön, lange nicht mehr geflogen, ein paar
Loopings, ein paar Rollen, ein paar tiefe Überflüge... wie schön wär's gewesen
mit der IX... zu Hause angekommen dachte ich dann, war doch o.k., sie gleitet
gut, wenn die Motoren an sind wird's besser... also erst mal putzen, reparieren,
die Finne wird mit Glasgewebe noch verstärkt... beim nächsten Versuch hab ich
dann schon wieder ein bisschen mehr Erfahrung mit Flitschen :-) Und, an die VII
kommt auch noch ein Flitschenhaken, hab sie heute zwar zum ersten Mal mit
laufenden Motoren gestartet, aber trotzdem ist ein Flitschenstart deutlich
entspannter.

Beim nächsten Start nach der Reparatur habe ich dann doch mal die Impeller
gestartet, nachdem das Seil frei war. Erst flog ich kurz geradeaus weiter, dann
ging ich in eine Linkskurve. Da zeigte sie dann, was sie für ein Biest ist...
sie flog irgendwie komisch, verlor wieder ganz schön Höhe - ich zog immer mehr
am Höhenruder, gab weniger Roll, je mehr ich rollte desto komischer flog sie...
ich habe versucht noch mehr Gas zu geben, hatte aber nicht das Gefühl dass sie
stieg... sie fiel immer weiter, ich wollte sie nur noch zurück holen, alles
andere war mir dann egal... sie kam ziemlich weit von mir entfernt in Richtung
Boden, ich habe sie nur noch gerade ausgerichtet, dann ging sie unter die
Sichtlinie der Wiese... ich sah nur noch wie sie ein Rad schlug, dann hörte ich
ein dumpfes "bopp-bopp-bopp"... MIST!!! :-(
Als ich an der Stelle ankam, sah ich dass sie in einem frisch gepflügten Acker
aufkam... die Dreckbollen waren locker 30 bis 40cm hoch... ich staunte nicht
schlecht als ich sah, dass sie noch am Stück war... die Stelle war nicht weit
von der Wiese weg, sodass meine Schuhe dieses Mal nicht so dreckig wurden... die
Flügel sind beide bei dem "Rad schlagen" etwas angeknickt, das Depron ist aber
so flexibel, dass wohl alles noch heil ist innerlich... ich habe sie wieder
gerde gezogen, der Holm scheint o.k. zu sein, die Flächen sind jedenfalls nach
wie vor belastbar... Schwein gehabt... lediglich ein Ruderhorn war gebrochen...
Ich habe das Gefühl, dass der Schwerpunkt viiiiel zu weit vorne ist... die
Bereiche der Impellerkanäle gehen ja in die Berechnung des Stabilitätsmaßes als
"normales Flügelstück" mit ein, dieser Bereich erzeugt aber keinerlei Auftrieb
sodass der Schwerpunkt eigentlich etwas weiter hinten sein dürfte...
Im nächsten Schritt habe ich den Schwerpunkt von 190mm auf 195mm
zurück verlegt, außerdem habe ich nun alle 4 Klappen symmetrisch ausgeschlagen,
was man allerdings im Flug kaum gemerkt hat... was ich aber deutlich gemerkt
habe war, dass sie jetzt im Geradeausflug steigt, jippie... Naja, nur in der
Kurve halt nicht... genauso wie vorher... nur dass sie jetzt nicht mehr so
"wackelig" war in der Kurve... ich hab's diesmal geschafft eine komplette Kurve
zu fliegen, allerdings sehr weiträumig, denn je größer der Rollwinkel, desto
stärker ging's bergab... dazwischen ein wenig geradeaus zu fliegen und Höhe zu
machen hat zwar geholfen, sie entfernte sich aber dadurch recht schnell von
mir...
Naja, dann kam die Pferdekoppel mit ein paar Bäumen... ich dachte ich bin schon
längst dahinter, da war ein - wie kann es anders sein - frisch gepflügter Acker,
war ich aber nicht... sie flog direkt in die Pferdekoppel... ich hab sie nur
noch gerade ausgerichtet und gehofft dass sie sanft aufkommt... das Geräusch
ließ allerdings anderes erahnen...
Sie steckte zwischen Gestrüpp und einem Wellblechdach... das Wellblechdach war
stärker als das Depron, jetzt ist der Flügel vollends abgeknickt und auch
gerissen...
Und die Moral von der Geschicht, schalte ein Deine Motoren ein so schnell
nicht... zumindest bei einem Flieger der nicht richtig um die Kurve kommt, sonst
entfernt er sich schneller von einem als einem lieb ist... Das zurück holen des
Schwerpunkts war jedenfalls richtig, sie stieg nun, was sie vorher nicht getan
hat... Möglicherweise erzeugen die Ruder einen so großen Widerstand, dass ich
erst mal nur die äußeren benutzen sollte... das wird jetzt auch mein nächster
Versuch sein, Schwerpunkt nochmal ein paar mm zurück (mir schwebt so 197, 198mm
vor) und dann nur die äußeren Ruder benutzen...

Die IX musste dann erst mal repariert werden, genau in dem Rippenfeld wo die
Ruder beginnen ist das Depron gerissen... der Holm ist o.k. Ich habe schon
angefangen eine neue Version zu konstruieren, die Impeller rutschen 30mm nach
vorne und ca. 20mm vor der Ruderkante kommt nochmal ein kleiner, 3mm hoher und
1mm breiter Hilfsholm rein, um den Flügel in dem Bereich steifer zu machen... da
ist er mir abgeknickt, das ist das schwächste Stück im Flügel... das wird dann
aber ne komplette Neukonstruktion.. falls ich sie nochmal bauen sollte...
Nach der Reparatur bin ich dann gleich wieder geflogen. Ganze 3 Minuten am Stück
ist sie oben geblieben, ein Mal ist sie wieder außer Sichtweite in der
Pferdekoppel gelandet :-( zwei mal planmäßig vor mir :-)
Aber der Reihe nach... ich hatte den Schwerpunkt nochmal nach hinten verschoben
und die Mischungen der Klappen geändert, Querruder jetzt nur noch die äußeren
Klappen, Höhe die äußeren und inneren gleichzeitig. Die Schubrohrverlängerungen
hatte ich vorher aus Folie hergestellt, nun habe ich welche aus Klorollen
gemacht in der Hoffnung dass die vielleicht stabiler sind als die Folienteile.
Ich habe mir vorgenommen, die Motoren nur einzuschalten, wenn sie auch wirklich
gut fliegt, nicht dass ich wieder ne Außenlandung in der Pferdekoppel machen
muss... Nach dem ersten Start und der ersten Kurve war sie noch so hoch, dass
ich es gewagt habe, die Motoren einzuschalten. Sie hat dann im Geradeausflug
auch deutlich Höhe gemacht woraufhin ich dann noch mehrere Kurven im Anschluss
geflogen bin. Dann ist sie komischerweise wieder gesunken, ich hab die
Motorleistung mal verringert und mal vergrößert, mit mäßigem Erfolg.
Letztendlich war sie dann in der Nähe der Pferdekoppel wieder so tief dass ich
sie mal wieder gerade ausgerichtet und die Motoren ausgeschaltet habe...
gefunden habe ich sie am Stück mit ohne Beschädigungen... nochmal gut
gegangen... in Zukunft werde ich sämtliche Flüge die auch nur in die Richtung
dieser Koppel gehen meiden...
Beim nächsten Start nochmal ein bisschen Gewicht raus und mit dem selben Akku
nochmal hoch... vorher musste ich aber noch eine Entscheidung treffen, denn die
eine Klorolle war ein wenig nass geworden und löste sich teilweise auf... was
tun? Ohne fliegen? Uwe's fliegt ja auch ohne, Thomas' seine auch... also ab
damit und hoch mit ihr... vorsichtig um die Kurve, vorsichtig Impeller
einschalten, alles ist gut... jetzt flog sie wieder ein bisschen besser, in der
Kurve nicht mehr so viel Höhenverlust, im Geradeausflug auch gut. Ich habe
versucht ein wenig mit der Motorleistung zu spielen und mal mehr und mal weniger
Roll zu geben in der Kurve... sie hat die Angewohnheit bei zu viel Roll langsam
zu werden, Höhe zu verlieren und sich wieder neutral auszurichten... im
Geradeausflug war sie bei leichtem Wind auf Roll und Gier etwas schwammig... in
der Kurve schob sie deutlich nach außen... ich muss mal ne Kamera drauf
machen... plötzlich bekam ich von der Telemtrie eine Unterpannungswarnung, sie
nahm auch kaum noch Gas an, erreichte auch nur noch 40A und die Akkuspannug sank
dabei auf bedrohliche 3V... also gleich reinlanden...
Die anschließende Landung war die erste, die an einem gewollten Punkt nicht weit
weg von mir zustande kam :-)
Nochmal ein Akku rein und nochmal ein wenig Gewicht raus genommen... der
anschließende Flug ging über 3 Minuten und ich hatte dieses Mal keine
ernsthaften Probleme, die Höhe zu halten bzw. Höhe zu machen... in den Kurven
verlor sie zwar immer noch ein wenig Höhe, aber nur noch wenig... wenn ich die
Impeller zu hoch drehen lasse, kommt so ein seltsames, fiependes Geräusch, als
würde etwas mit hoher Frequenz schwingen... manchmal macht sie richtig gut Höhe,
manchmal sackt sie richtig durch... ich habe das Gefühl dass ich nicht zu viel
Höhenruder geben darf, sonst geht sie runter... genauso scheint es mit dem Gas
zu sein, nicht zu viel Gas und nicht zu viel Höhenruder und sie steigt besser...
komisch irgendwie... plötzlich wieder dieses komische fiepende Geräusch, Gas
zurück, noch eine Runde, Kurve, Gegenanflug... ich hab Schiss und lande... genau
da, wo ich wollte :-)
Puh, hab ich geschwitzt... aber endlich fliegt sie mal einigermaßen... die Akkus
scheinen irgendwie nicht genug Power zu haben (2100mAh 3s 35C)... der Antrieb
ist irgendwie ein bisschen seltsam, kommt nicht mehr auf die Stromaufnahme (60A)
die ich mal gemessen habe und macht seltsame Geräusche... mit dem Schwerpunkt
bin ich jetzt bei 198, ich habe irgendwie Angst dass es bei noch weiter hinten
liegendem SP instabil wird, weil sie jetzt schon auf Roll und Gier etwas
"wackelig" im Geradeausflug ist... So richtig gut fliegt sie nicht, aber sie
bleibt jetzt zumindest mal oben... Ein paar Wochenenden später bin
ich mal 2x 6 Minuten mit ihr in der Luft gewesen und konnte sie sogar mal
richtig austrimmen :-)
Erst hab ich den Schwerpunkt auf 200mm zurück versetzt (gestartet bin ich damals
mit 190mm :-( ). Der erste Flug war dann auch ganz o.k., wenn sie auch in der
Kurve immer noch ein wenig durchgesackt ist, hat sie im Geradeausflug auch mal
schön Höhe gemacht... da die Akkus noch recht neu sind (deshalb sind sie auch so
eingebrochen...), hab ich sie mal so 20A ziehen lassen, dank M-Link kann man das
schön einstellen :-)
Vor dem 2. Akku dann noch mal ein Bleigewicht rausgenommen und wieder hoch
damit. Jetzt flog sie gut, in der Kurve kann man die Höhe durch Ziehen halten,
vorausgesetzt man kurvt nicht zu stark ein... wenn man sie zu steil in die Kurve
legt, wird sie irgendwie "weich" und verliert wieder Höhe... im Geradeausflug
nun völlig unkritisch und schön Höhe haltend.
Es war etwas windig am Samstag, auf Seitenwind hat sie mit Gier-Roll-Schaukeln
reagiert, was etwas hässlich anzusehen war und das Herz eben mal etwas schneller
schlagen lassen hat.. man gewöhnt sich aber dran... nach dem 2. Akku hab ich mal
meine KeyCam aus dem Gehäuse genommen (damit sie möglichst wenig Luftwiderstand
erzeugt) und oben drauf gepappt, leider kam ich aber am Wochenende nicht mehr
zum Fliegen... der Akku wird auch schön warm, obwohl ich nur 20A Dauer gezogen
habe... muss wohl doch noch eine kleine Belüftungsöffnung rein...
Temperatursensor ist jedenfalls auch schon mal montiert ;) ja, mein
Schwerpunkt schien definitiv viel zu weit vorne zu sein... sie fliegt jetzt ganz
gut, fast so wie die VII - mal davon abgesehen dass sie auf Roll unruhiger und
viel schneller ist. Sie wiegt nun 1220g, der Schwerpunkt ist bei 202mm was einem
Stabilitätsmaß von 10,5% entspricht. Ich bin wieder mit ca. 20A geflogen, der
Akku wird dabei am Ende des Fluges ca. 55°C warm... suboptimal, ich sollte eine
Belüftungsöffnung anbringen... wenn mal mehr Strom fließt wird der ja noch
wärmer... den Akku habe ich auch etwas suboptimal gewählt, er hat eigentlich zu
wenig Kapazität... ich bin heute 4 Minuten geflogen und hatte noch 20%
Restkapazität, die Zellenspannung war bei 23A gerade mal noch bei 3,25V pro
Zelle... ich hätte ruhig einen mit größerer Kapazität nehmen können... ich muss
mal gucken was da noch rein passt...
Beim nächsten Flug habe ich mit meiner Keycam ein Onboardvideo gemacht, die
Keycam hab ich aus dem Gehäuse ausgebaut und in einen Schrumpfschlauch gepackt,
dass sie möglichst wenig Luftwiderstand erzeugt, außerdem habe ich sie recht
weit hinten montiert. Ich habe mal ein Bild davon sowie ein Bild des Logs
angehängt, das Video hab ich bei rcmovie hochgeladen:
http://www.rcmovie.de/video/439688e0c3626d39d3ef
Ich habe als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe festgestellt, dass sie
sich ganz schön weit in die Kurve neigt... das war mir vom Boden aus gar nicht
bewusst dass sie so weit rollt... da ist es ja kein Wunder dass die bei zu viel
Roll mit Höhenverlust reagiert...
 Das war
jetzt der erste Flug ohne großartig schlotternde Knie, ich bin - wie man in dem
Video manchmal sehen kann - weiiit weg von der Pferdekoppel geblieben...
außerdem war es auch noch ein bisschen windig, weshalb ich doch erst mal nur so
ein paar Platzrunden gedreht habe... mehr habe ich mich einfach noch nicht
getraut... sie fliegt jetzt von mal zu mal besser, den Schwerpunkt werde ich
jetzt mal so lassen und einfach mal ein bisschen mit ihr fliegen... die Akkus
sollte ich mal noch ein bisschen "einfliegen" in der Hoffnung dass sie dann doch
ein wenig mehr Strom liefern... mal sehen... Ein paar Wochenenden später bin
ich meine IX mal wieder geflogen, diesmal mit 2 neuen Akkus (1x LeoLipo 2500 30C
3s, 1x Testweise einen 2500 40C 3s). Spannungslage ist nun deutlich besser...
Sie flog soweit sehr gutmütig, in größerer Höhe habe ich auch mal ein bisschen
mehr Gas gegeben... bisher bin ich immer so mit ca. 20A dahin gedümpelt, nun hat
sie dann doch mal 35 - 40A gezogen... immer gaaanz langsam Gas gegeben... als
ich dann mal recht viel Gas stehen hatte (die wird ganz schön schnell...) , hat
sie plötzlich ein wenig auf Gier geschaukelt, da hab ich dann ganz schnell das
Gas wieder raus genommen... momentan fliege ich Querrduer nur auf den äußeren
Klappen, Höhe alle 4 Klappen... das funktioniert ganz gut, sie giert nicht
merklich beim Einlenken in die Kurve... Querruder- und Höhenruderwirkung
empfinde ich auch als ausreichend... danach bin ich dann noch die VII geflogen,
die ist gegen die IX richtig langweilig geworden :-) Mit der IX traue ich mich
aber nicht, Rollen und Loopings zu fliegen, was mit der VII ohne Probleme
Möglich ist...
Die Overhead-Folien-Auskleidung an der Innenseite der Impellerkanäle war keine
so gute Idee... im Druckbereich hinter dem Impeller gibt's keine Probleme, im
Saugbereich hat's mir bei einem Flug ein Stück des Folien-Kanals abgerissen, der
schliff dann fröhlich am Spinner des Impellers... ich bin gleich wieder gelandet
und hab das Zeug raus gemacht... abends hab ich dann die Einläufe mit Epoxy
verstärkt, da das Depron hier doch ein wenig labil ist... vielleicht wär's auch
besser, die Einläufe noch ein wenig dicker und runder zu gestalten, ich glaube
nicht dass so schmale, doch recht spitze Kanten da vorne besonders gut sind...
An einem weiteren Wochenende bin ich dann sage und Schreibe 4 Akkus mit der IX
geflogen...
Ich habe mich auch endlich mal getraut, Vollgas zu fliegen... das war so schön
und hat so Spaß gemacht, dass ich ganz vergessen habe den Gashebel wieder zurück
zu nehmen... nach 3 Minuten hat mich die Telemetrie vor einem leer werdenden
Akku gewarnt (2500 mAh 3s 30 und 40C) und zur Landung ermahnt... 45A gehen im
Speedflug durch... der Akku wird dabei ca. 50°C warm... irgendeine haarige
Flugsituation oder ein instabiles Verhalten gab es bei keinem der 4 Speedflüge..
Spaß hat's gemacht :-)
Die H VII die ich danach geflogen habe war dagegen fast schon ne lahme Gurke...
aber damit kann man fast 8 Minuten mit nem 2100er 3s Lipo fliegen...
Das war es erst mal mit dem Bau und der Flugerprobung meiner H IX... es wird
sicherlich wieder weiter gehen, ich will die Ruder-Mischungen nochmal
ausprobieren, aber neu berechnet mit dem richtigen Schwerpunkt, und einfach mal
ein bisschen Fliegen, Spaß mit ihr haben und sie besser kennen lernen... |
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